Geisteswissenschaftliche Betrachtungen zu Donald Trump

Wer darf schon von sich sagen, er verstehe das, was sich in der Gegenwart an zeitgeschichtlichen Ereignissen vollzieht? Irgendwie ist uns das alles fremd, wie hinken mit dem Verständnis nach, es bleibt mangelhaft. Und das muß so sein.

Nun beginnt eine völlig neue Zeit, alle unsere Begriffe und Vorstellungen haben wir an der alten Welt gebildet, die zum Niedergang des Menschen hinein in die Materie und weg von der geistigen Welt gehören. Nun beginnt der Rückweg und für das was sich nun ereignet haben wir noch keine Begriffe. Die Anthroposophen haben zwar die geistigen Begriffe von Rudolf Steiner erhalten, aber die meisten von ihnen sind nicht imstande sie auf die Geschehnisse der Gegenwart anzuwenden. Zu sehr haben sie sich mit dem alten Denken in den neuen Inhalten breitgemacht, dasselbe Denken, welches auch die Akteure des Deep State, des Weltwirtschaftsforum (WWF oder WEF) antreibt, herrscht auch in Dornach bei den „Anthroposophen“.

Ein Phänomen, an dem wir diese Unfähigkeit, das Geschehen der Gegenwart verstehen zu können, gut studieren können ist das Phänomen Trump. An ihm scheiden sich die Geister. Selbst eine solche Autorin (Anthroposophin will ich nicht mehr schreiben), wie Irene Diet, die sogar mehrmals in diesem Heft zu Wort kam, gefällt sich in Trump-Hetze. In meinem letzten Telefonat, welches ich mit ihr führte, erzählte ich ihr von den Hintergründen der zeitgeschichtlichen Ereignisse, worauf sie sagte, sie wüßte das auch alles (im Gespräch wurde jedoch deutlich, daß dies nicht der Fall war). Sie würde jedoch in ihren Seminaren und Vorträgen dies ausklammern: Da „sie anthroposophisch arbeiten wolle“. Nur, es gibt keine Anthroposophie wenn man die zeitgeschichtlichen Ereignisse ausklammert und die Lügen stehen läßt. Zur Anthroposophie gehört es untrennbar dazu in der Wirklichkeit mit all ihren Schrecknissen leben zu können. Irene Diet ist einer der tragischen Fälle, wo ein Mensch versucht mit seinem universitären Denken Geistinhalte ergreifen zu können, die ihm letztendlich versperrt bleiben müssen und es nicht einmal bemerkt. Ein großer Teil der Menschheit scheitert an dem Phänomen Donald Trump.

Ich will nun ein Zitat von Rudolf Steiner aufgreifen, um es den Lesern möglich zu machen, Trump unter einem größeren zeitgeschichtlich-geisteswissenschaftlichen Aspekt betrachten zu können. „Es wird ein Kampf stattfinden zwischen dem niedergehenden und dem aufgehenden Reiche. Und der Christus-Impuls wird lebendig bleiben. Wenn in unserem Jahrhundert der ätherische Christus kommt, so wird von da ausgehend der Christus-Impuls in einer Weise lebendig werden, daß er imstande sein wird, solche Impulse in der Menschenseele zu erzeugen, die es allmählich unmöglich machen werden, daß regiert werde so, daß dem Regieren werden zugrunde liegen Ehrgeiz oder Eitelkeit und selbst Vorurteile oder Irrtum sogar. Es gibt eine Möglichkeit, solche Regierungsgrundsätze zu finden, welche die Eitelkeit, die Ruhmsucht, die Vorurteile, und sogar Kopflosigkeit und den Irrtum ausschließen. Aber nur auf dem Wege der richtigen, konkreten Erfassung des Christus-Impulses gibt es das.“ Das Zitat stammt aus dem Zyklus „Bausteine zu einer Erkenntnis des Mysteriums von Golgatha“ GA 175, aus dem Vortrag vom 12. April 1917, Betonung vom Verfasser.

Die Erwähnung des ätherischen Christus impliziert eine Zeitnähe zum 20. Jahrhundert. Zugegeben, der ätherische Christus konnte nicht in der richtigen Art seine Wirksamkeit entfalten, zumindest nicht was seinen offensichtlich-öffentlichen Impuls betrifft. Aber ganz ohne Wirkung war er nicht. Ich habe im Laufe der Zeit auf zwei Erscheinungen hingewiesen, die von ihm erzählen und ich könnte noch andere benennen.

Wer einigermaßen objektiv Trump wahrnehmen kann, wird bemerken, daß die Impulse seiner Politik aus einer gewissen Selbstlosigkeit entspringen. Er ist nicht ehrgeizig und auch nicht eitel, das kann man schon den Worten entnehmen, wie er über seine Frisur spricht, die er selbst als lächerlich bezeichnet. Und er kämpft überzeugt für die Wahrheit und ist dabei bereit dies auch auf eigene Kosten zu tun, das belegt die Tatsache, daß er in den vier Jahren seiner ersten Amtszeit eine Milliarde seines Vermögens verloren hat, was ihn nicht bekümmert, außerdem verzichtet er auf die 400 000 Dollar die ihm als Gehalt zustehen würden. Er riskiert sein Leben, denn der Tiefe Staat hat schon viele ermordet, das bekannteste Beispiel ist John F. Kennedy. Und er ist immer besonnen, nie kopflos und wenn er sein Ziel auf die eine Art nicht erreichen kann, versucht er es auf eine andere. Bisher mußte er natürlich seine Motive oft verschleiern, so daß es leicht ist ihn als verrückt oder chaotisch zu bezeichnen. Das wird sich in der nächsten Zeit ändern. Betrachten wir dagegen die bisherigen Machteliten, so sind sie zerfressen von Ehrgeiz, Eitelkeit, Profitsucht und Machtgier.

Verstehen Sie mich recht, ich will keinen Messias aus Donald Trump machen, schon gar nicht weil ja sein Vorgänger Obama, der „Friedensnobelpreisträger“, der als Präsident die meisten Kriege begonnen hat, die ein US-Präsident je begonnen hat, mit dem Begriff Messias tituliert wurde, bevor er nur einen Handstreich getan hatte, ich will auch keinen Engel aus Trump machen. Ich will nur auf eine Tendenz hinweisen, auf einen Menschen, der aus einem völlig anderen Hintergrund heraus agiert wie die bisherigen Machtwölfe. Wir wissen nicht, ob Trump aus einer konkreten Erfassung des Christus-Impulses heraus handelt, aber wir sehen, daß ihm das Religiöse ein Anliegen ist, im Gegensatz zu seinen Gegner, den Linken. Schon Joschka Fischer hat es ja ablehnt sich in seiner Vereidigung auf Gott zu berufen. Ich nehme in Trump einen Menschen wahr, übrigens auch in Putin und Assad (siehe meinen Artikel „Auf dem Weg nach Damaskus“), im Gegensatz zu Biden, Merkel, von der Leyen etc. Bevor meine Aufzählung ins Bodenlose führt, breche ich hier ab.

Aber das Zitat geht weiter. „Parlamente werden diese Impulse nicht beschließen, das wird auf andere Weise in die Welt kommen. Aber die Strömung geht dahin. Dahin geht dasjenige, was man nennen könnte die Sehnsucht, neben der Erfassung des Christus in der Weltentwickelung, einzuleben den Christus in die soziale Entwickelung der Menschheit.“ Seite 250 in der Ausgabe von 1982. Nicht über die Parlamente setzt sich der Impuls Trumps in der sozialen Ordnung der USA fest, sondern über die Aufdeckung der gigantischen Verbrechen der Demokraten mittels des Militärischen Geheimdienstes und der Hilfe der Gerichte, die nun über diese Verbrechen Recht sprechen müssen. Und vergessen wir nicht, die Wahrheit kommt nun ans Licht über Geschehnisse und Dinge, die uns Jahre, Jahrzehnte, ja Jahrhunderte lang verschwiegen wurden und die Wahrheit ist göttliche Substanz, ist Christus-Gehalt.

Zurück zum Zitat. „Dazu gehört aber das Umdenken in vieler Beziehung. Und die Stärkung wird dazu gehören, die wirklich so etwas ernst zu nehmen vermag, wie das, was ich angeführt habe für den Christus. Als er sprach, was er eigentlich zu sagen hatte, da sind die anderen so in Wut gekommen, daß sie ihn haben zum Berg herunterwerfen wollen. Man muß sich wirklich die Weltentwickelung nicht allzu einfach vorstellen. Man soll sich nur schon klar darüber sein, daß derjenige, der über manche Dinge das Richtige zu sagen hat, schon solcher Stimmung begegnen kann, wie diejenige war, die dazumal dem Christus Jesus entgegentrat, als er den Berg heruntergeworfen werden sollte.“ Ebenda. Noch nie hat ein Politiker eine solche Wut und einen solchen ungebremsten Haß bei seinen Gegnern erzeugt wie Donald Trump, weil sie wußten daß er ihren Egoismen, ihre persönliche Bereicherung, ihre Perversitäten, ihre Machtgier und ihrem Geltungsbedürfnis Einhalt gebieten würde. Diese kopflose Wut hat sie nun zu so einem solchen dreisten Wahlbetrug verführt, den zu beweisen keine große Anstrengungen erfordern wird. Sie waren sich so sicher in ihrer Überheblichkeit und ihrem Haß.

Weiter im Zitat. „In einer Zeit, wo allerdings die Menschen so denken: Nur ja nicht viel über das oder jenes hinausgehen! Nur ja nicht anstoßen! Nur ja nicht in den Geruch kommen, gegen das eine oder andere Rebellion zu machen! – in einem solchen Zeitalter bereitet sich das vor, und vielleicht gerade in einem solchen Zeitalter mit Recht. In den Untergründen des Bewußtseins bereitet es sich vor; aber es ist eben an der Oberfläche wenig zu sehen davon. An der Oberfläche herrscht das unchristliche Prinzip der Opportunität, das unchristliche Prinzip, das sich nirgends zu der christgemäßen Anklage erheben kann: Für euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ist allerdings das Reich Gottes nicht!“ Ebenda.

Wir leben in dieser Zeit des Nur-nicht-Auffallens, des Nur-nicht-Anstoßens, der Opportunität der Schwäche, des Unchristlichen. Einer meiner Leser, ein ehemaliger Soldat, betet immer für mich und sagt, ich sei unklug mit meinen Aktionen, solange es Kugeln hagelt verläßt der Soldat die Deckung nicht, solange die Übermacht so groß ist geht man in keinen sinnlosen Kampf. Ein anderer, ein Bauer, spricht davon man soll sich vorsehen, sonst wird einem der Rote Hahn aufs Dach gesetzt. Das sind alles Entschuldigungen für die eigene Schwäche, die eigene Opportunität, aber so wird sich niemals etwas ändern und wir werden immer andere über uns herrschen lassen, aber das ist eben gefährlich, lebensgefährlich, mehr als das Kämpfen, welches dann halt andere Menschen vollbringen müssen. „Nur der verdient sich Freiheit wie das Leben, der täglich sie erobern muß.“ Goethe, Faust 2.Teil.

Ohne den dazu erforderlichen Mut werden wir nicht an der weiteren Entwicklung der Menschheit teilhaben, die Furcht und die Bequemlichkeit führen in Ahrimans Reich. „Denn das Evangelium spricht in jedem seiner Teile: Mut – enthält in jedem seiner Teile den Aufruf, nichts anderem zu folgen als jenem Impuls, den der Christus Jesus wirklich einprägt der Erdenentwicklung.“ Ebenda, Seite 254.

Wir haben noch keine Vorstellungen davon, wie weit das Umdenken gehen muß welches uns nun bevorsteht!

Rüdiger Keuler, Dezember 2020