Verflucht, der…
Die Menschheit hat völlig die Orientierung verloren. Da der Mensch ein geistiges Wesen ist, kann diese nur aus dem Geistigen entnommen werden. Am Beginn der Erdenentwicklung des Menschen bekam dieser von den Göttern eine Wegzehrung mit auf seine Entwicklungsbahn, die Urweisheit. Solange der Mensch noch vom Geistigen wußte oder etwas davon ahnte, solange hatte diese noch eine Bedeutung für ihn, sie trug und ernährte den Menschen. Um des Menschen willen, der die Freiheit und das selbständige Denken auf der Erde erringen muß, wurde die geistige Welt verschlossen, der Mensch verfiel dem Materialismus und damit verlor die Urweisheit ihre Bedeutung, ihren Sinn, sie verkam zum religiösen Dogma, zur pantheistischen Phrase. Zuletzt war sie noch als Tradition vorhanden, die man befolgte, ohne zu wissen warum. Ich entsinne mich noch der langen Diskussionen mit meiner Mutter, die damit begannen: „Das tut man nicht“ und die in Ungeduld endeten mit: „Das tut man halt nicht“. Diese alte Urweisheit ist verbraucht und sie muß nun durch die neue Geistigkeit erneuert werden oder der Mensch muß verkümmern, vertrocknen und vertieren und dieser Prozeß ist schon weit fortgeschritten.
Aber diese alte Weisheit war nicht bedeutungslos, sie enthielt die Orientierung, die „Gebrauchsanweisung“ für die Entwicklung des Ichs, bevor dessen Entwicklung vollumfänglich dem Menschen übergeben wurde. Die bekannteste der „Gebrauchsanweisungen“ sind die zehn Gebote, der Dekalog. Die alte Autorität war Gott, die neue Autorität muß das geisterfüllte Ich, welches das Göttliche in sich trägt, sein. Solange der Mensch die Gebote, die moralischen Gesetze und die Gesetze seiner Entwicklung nicht in sich trägt und nach ihnen handelt, braucht er die äußeren Gesetze. Und diese innere Autorität ist noch nicht in Kraft getreten, denn bisher verfügt der Mensch hauptsächlich über das niedere Ich, welches von der Empfindungsseele und damit vom Tierischen dominiert wird. Dementsprechend sieht die Realität, die der Mensch geschaffen hat, aus. Oder wenn man so will, ist dieses Ich noch nicht bei genügend Menschen an die Stelle der äußeren Autorität getreten. Und so hat die Menschheit sich im Nebel der Orientierungslosigkeit verloren. Der gegenwärtige Kompaß ist der Egoismus der Menschen und wo hat er sie hingeführt? Ins moralische Moor, in dem sie zu versinken drohen.
Die alte Autorität, Gott, sprach durch die in die geistige Welt Eingeweihten. Auch die Propheten waren solche Sprachrohre der Gottheit. Und so sprach Gott durch den Propheten Jeremia zu den Menschen: „Verflucht der Mann, der auf Menschen vertraut, auf schwaches Fleisch sich stützt und dessen Herz sich abwendet vom Herrn“ Jeremia 17/5. Hier ist die Rede von den menschlichen Autoritäten, denen man nicht vertrauen darf, die ihre Autorität aus dem rein Irdischen, der materiellen Welt nehmen. Der Herr der Materie ist jedoch Ahriman.
Und was ist nun geschehen? Man verließ sich auf „menschliche“ Autoritäten, ließ sich impfen und ist nun verflucht. Und dieser Fluch beschränkt sich nicht auf ein Leben, denn mit dieser Impfung wird nicht nur ins jetzige Leben eingegriffen, sondern ins Karma des Menschen. Weichen werden gestellt, die sich nicht so einfach wieder umstellen lassen. Anstatt ein selbstdenkendes Wesen zu werden, was den Menschen ausmacht, ließ man andere für sich denken. Wie die Herde der Tiere, die blindlings dem Leittier folgen. Die Menschen, die schon die Entwicklungsstufe des selbständigen Denkens erreicht haben, sind auf den ganzen satanistischen Autoritäts-Impfzauber der vorsätzlichen Völkermörder nicht hereingefallen. Es muß darauf hingewiesen werden, daß dieser Fluch niemand von außen trifft, sondern der Betreffende hat sich durch sein Verhalten selbst verflucht. Es war halt bequem sich impfen zu lassen, anstatt auf die Stärke des Ichs zu vertrauen.
In die Zeit versetzt, die nachchristliche Zeit, in der das Ich in seine Rechte eintritt, lauten die Worte des Jeremias folgendermaßen: „Es werden alle Sünden verziehen, nur nicht die wider den Heiligen Geist“. Die Sünden wider die Erkenntnis. Diese Sünde kann dem Menschen nicht verziehen werden, da er damit sein Ich verleugnet und auf der Stufe des Geschöpfes stehenbleibt. Der Mensch aber soll Schöpfer werden und diese Entwicklungsstufe setzt das selbständige Denken voraus.
Von dieser Sünde kann sich der Mensch nur selbst erlösen, durch die Erkenntnis des Geistigen, des Ich. Tut er es nicht, so hat er sich verflucht.
Jeremia fährt fort und schildert den, der auf diese Art sich verflucht hat. „Er ist wie ein kahler Strauch in der Steppe, der nie einen Regen kommen sieht; er bleibt auf dürrem Wüstenboden, im salzigen Land, wo niemand wohnt.“ Jeremia 17/6. Nachdem ich diesen Artikel geschrieben hatte, klopfte ein solches Exemplar völlig unerwartet an meine Tür, um Zeugnis für die Wahrheit der Worte des Jeremia abzulegen. Ich hatte ihn seit mindestens 20 Jahre nicht mehr gesehen und ich erschrak sehr. Er ist von Beruf Atomwissenschaftler, wir nannten ihn immer Neutronenzähler. Er hatte wohl meine Artikel auf meiner Seite gelesen und wollte das so nicht stehen lassen. Er ist ein frommes Mitglied der Dornach-Sekte und ein Beispiel dafür, daß den naturwissenschaftlich geschulten Menschen das wirkliche Verständnis der Anthroposophie, wenn nicht unmöglich, so doch sehr schwer wird. Auf meine Frage, ob er sich impfen ließ, sagte er ja. Mit der Begründung, gebt dem Kaiser was des Kaisers ist. Und es käme nicht darauf an, ob man sich impfen läßt, sondern aus welchen Beweggründen (Die Geimpften haben alle eine gute, aber vor allem „soziale“ Entschuldigung, die sie einem erzählen, auch wenn man sie nicht danach gefragt hat). Und er wollte die Sache erkenntnistheoretisch angehen, aber dafür fehlte mir die Geduld. Aus meiner Erfahrung, die eine wichtige Vorausetzung für das Pelagius Heft von Anfang an ist, weiß ich mit solchen Menschen, die Anthroposophie mit dem alten Denken angehen und die deshalb in ihrer Intellektualität sich verfangen haben, kann man stunden-, tage-, wochen-, monate-, jahre-, jahrzehntelang diskutieren, es kommt nichts dabei heraus. Da greift das 5. Gebot: Du sollst nicht töten. Das bezieht sich meiner Meinung nach auch auf die Zeit: Du sollst deine Zeit nicht mit Unnützem totschlagen. Und er ist tatsächlich ein dürrer toter Strauch in der Wüste, ohne Leben und ohne Saft. Er hatte sich in den all den Jahren nicht um ein Jota entwickelt, er war nur verfallen. Er hat die Wahrheit seiner Schwäche und seinem Egoismus, was er auch zugab, aber nicht schlimm fand, geopfert. Ein Mensch in Auflösung seiner Individualität, seines Menschseins, ein Mensch der sich selbst verflucht hat. Es war nicht nur erschreckend, es war zutiefst schockierend. Einer der „Anthroposophen“ von denen ich sage; sie verdursten an der Quelle selbst, weil sie zu faul zum Trinken sind und dann vergiften sie auch noch das Wasser des Lebens mit ihrem Kadaver.
Es geschieht mir immer wieder: Wenn ich mir geisteswissenschaftliches Verständnis erworben habe, schickt mir die geistige Welt die Wahrnehmungen die ich brauche, damit es zum Erleben wird und dadurch lebendige Erkenntnis.
Rüdiger Keuler, Oktober 2022