Wo viel Schatten ist auch viel Licht
Die folgenden Ausführungen sind der Versuch einen Vortrag, den ich am 30. Juli 2022 hielt, aus der mündlichen in die schriftliche Form zu übertragen. Der Vortrag fand vor einer Zuhörerschaft statt, von denen vielen die Anthroposophie bis dahin unbekannt war. Ich bitte das zu beachten.
Goethe läßt seinen Götz von Berlechingen in dem gleichnamigen Drama sagen: „Wo viel Licht ist auch viel Schatten! Ich habe bewußt dieses Zitat umgekehrt, denn wohl niemand wird in Frage stellen, daß wir in einer Zeit nicht nur der Schatten, sondern der größten Finsternis leben.
Ich will jedoch heute nicht über die Einzelheiten der Katastrophen sprechen, die derzeit über uns hereinbrechen und unter deren Auswirkungen wir immer mehr leiden, ich gehe davon aus, daß Sie darüber informiert sind, vielleicht in Einzelheiten sogar besser als ich, ich will heute über zwei Fragen sprechen, die mit dieser katastrophalen Zeit im Zusammenhang stehen. Nämlich erstens über die Frage: Welchen Sinn können wir in all diesem Geschehen ausmachen, geschieht das zufällig, wegen der Unfähigkeit der Regierenden, der Boshaftigkeit der Machteliten, oder offenbart sich darin eine Gesetzmäßigkeit der menschlichen Entwicklung? Und: Ist das was geschieht nur negativ oder können wir darin auch ein Geschehen sehen welches wir bejahen können, geben uns diese Ereignisse etwas, was wir als Mensch für unsere Entwicklung benötigen. Und zweitens die Frage, wie finden wir die Kraft, die Sicherheit und Zuversicht durch diese Zeit hindurchzugehen, ohne der Verzweiflung, der Depression und der Lethargie zu verfallen?
Dadurch, daß ich hier stehe und zu Ihnen spreche, ergeben sich für mich gewisse Probleme und diese möchte ich auch aussprechen. Ich kenne Sie nicht, spreche zum ersten Mal zu Ihnen, ich kann Sie also nicht da abholen, wo Sie in Ihrer Entwicklung, in Ihrem Wissenstand angekommen sind und ich spreche zu Ihnen von Dingen, die Ihnen fremd sein müssen, sehr fremd. Ich will drei Bilder gebrauchen, die Ihnen deutlich machen können wie fremd. Stellen sie sich vor sie müßten die chinesische Sprache erlernen, wie fremd und unverständlich blieben Ihnen die neuen Laute, Worte und Schriftzeichen am Anfang, wie lange würden Sie brauchen, um sich in diese neue Sprache einzuleben. Oder stellen Sie sich vor, Sie müßten sich auf den Kopf stellen, um die Welt aus dieser Stellung zu betrachten. Wir wollen einmal davon absehen, daß das mit Schmerzen verbunden ist, da der Kopf nicht dazu geeignet ist, um darauf zu stehen. Es würde einige Zeit dauern bis Sie die Eindrücke richtig einordnen könnten. Und drittens und wenn Sie nun durch meinen Vergleich geschockt sind, so ist das durchaus beabsichtig. Denken Sie sich, sie stehen direkt am Abgrund des Grand Canyons, dieser riesigen Schlucht in Amerika und müßten nun einen Schritt vorwärts machen, ohne zu wissen, ob Sie das, was Sie bisher als Nichts betrachteten, tragen wird. An dieser Stelle sind der einzelne Mensch und die ganze Menschheit heute angekommen: Wird uns das, was wir bisher als Nichts betrachteten, nämlich das Geistige, tragen? Es muß heute ein Wandel eintreten, nicht nur in der Politik, in der Gesellschaftsstruktur, nein, ein Wandel der den Menschen grundlegend verändern muß, in seinem ganzen Denken, Fühlen und Wollen.
Der Kampf welcher heute stattfindet ist der des Spiritualismus gegen den Materialismus. Das können Sie schon daran sehen, daß die Menschen, die Machteliten, aus ihrem Sozialdarwinismus heraus sich für so gut betrachten, daß sie das Recht haben Milliarden Menschen zu vernichten, zu kontrollieren und auszubeuten. Sie sind so gut, in ihrem Größenwahn sehen sie das so, daß es dieses Verhalten, welches sie ja nicht als unmoralisch betrachten rechtfertigt und wir sind so minderwertig, daß man uns im Staub zertreten darf. Das Recht des Stärkeren im Kampf ums Dasein. Darwins Entwicklungslehre auf das soziale Leben übertragen. Zurück geht dieses Denken auf Thomas Robert Malthus (1766- 1834). Er lehrte, daß sich die Menschheit in einer arithmetischen Reihe vermehrt, also 1,2,4,8,16, während sich die Nahrungsmittel nur in einer geometrischen Abfolge vermehren lassen, also 1,2,3,4,5. Die Kluft zwischen den Menschenmassen und den vorhandenen Nahrungsmitteln soll also immer größer werden. Da Malthus jedoch von Haus aus Pfarrer war, konnte er schlecht vom Vernichten der Massen sprechen. Aber er sprach von Geburtenkontrolle. Daraus haben seine späteren Anhänger, die heutigen Machteliten, gemacht, daß man die Anzahl der Menschen dezimieren muß durch Kriege, Hungersnöte, Erschweren der Lebensbedingungen, durch Pharmaprodukte, ein Drittel der Kranken stirbt nicht an der Krankheit, sondern an den Nebenwirkungen der allopathischen Petro-Medikamente. Und natürlich durch Impfstoffe, das ist der große Joker der Machteliten. Ich habe die Minderwertigkeit der Nahrungsmittel vergessen, nicht umsonst haben wir heute so viel unterernährte Menschen auf der Welt wie übergewichtige, mit all den damit verbundenen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes etc.
Wir wollen heute die Zusammenhänge durch die Anthroposophie, die Geisteswissenschaft betrachten, also aus der Erkenntnis der geistigen Grundlagen des menschlichen Entwicklungsganges. Ich kenne viele Menschen die gegen die Anthroposophie Vorbehalte haben, sie ablehnen. Ich kenne jedoch keinen Menschen der die Anthroposophie kennt, wirklich kennt und sie ablehnt. Diese Anthroposophie ist die Wissenschaft vom Geiste. Alle Wissenschaft baut darauf auf, daß die Wahrnehmungen mit den Begriffen verbunden werden. Die Geisteswissenschaft baut auf den Wahrnehmungen des Geistigen auf und dies müssen so mit den Begriffen in Zusammenhang gebracht werden, daß sie auch Menschen gelehrt werden können, die selbst keine geistigen Wahrnehmungen haben. Das Geistige wird nun durch seelisch-geistige Wahrnehmungsorgane wahrgenommen. Wie der Mensch sich solche aneignet, finden wir in dem Buch „Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?“ von Rudolf Steiner geschildert. Es ist allerdings ein anstrengender, ein schwieriger Weg sich die geistigen Wahrnehmungsorgane zu erringen, nur die wenigsten Menschen werden das durchhalten. Es ist jedoch auch für die Menschen die keine solche Wahrnehmungen haben keine Glaubensfrage. Denn der Mensch hat im Vorgeburtlichen das erlebt wovon die Geisteswissenschaft spricht, es sind die Gedanken aus denen heraus er geschaffen wurde und wenn er nicht leichtfertig solche Bücher wie das obengenannte in die Ecke wirft, da sie ihm zu anstrengend sind, so wird er mit der Zeit bemerken können, wie aus seinem Unterbewußtsein eine Resonanz, ein Echo antwortet, das ihm die Gewißheit von der Wahrheit dieser Anschauungen gibt. Und diese Gewißheit wiederum gibt ihm Lebenssicherheit, Zuversicht und Kraft. Außerdem werden viele Rätsel denen wir im Leben begegnen verständlich und wir können die Richtigkeit der Geisteswissenschaft auch daran erleben, daß wir mit ihr wirken und die Dinge verändern können.
Auch die orientalische Mystik kannte diese geistigen Wahrnehmungsorgane, die eben keine physischen sind, sie nennt diese Chakren oder Lotusblumen. Die Anthroposophie ist jedoch keine Wiederholung dieser alten orientalischen Weisheit, sondern sie wird dem gerecht, daß die Menschheit sich inzwischen die Naturwissenschaft erobert hat. Sie ist die Wissenschaft vom Geist, wissenschaftlich aufgebaut, allerdings sind ihre Wahrnehmungen eben geistige und keine physischen. Was ehemals orientalische Mystik war, ist heute dem Menschen, da die menschliche Wesenheit sich verändert hat, schädlich. Sie ist das ehemals Richtige zur falschen Zeit am falschen Ort.
Alles was wir im Physischen wahrnehmen geht aus dem Geistigen hervor. Berücksichtigt der Mensch das Geistige nicht, so lebt er in der Welt der Illusionen und deswegen gehen wir heute durch diese Katastrophen hindurch, wir sehen die Illusion mit der Realität, die eine geistige ist, kollidieren. Die Zustände werden sich so lange verschlimmern, wie der Mensch sich weigert zum Geistigen sich zu wenden, um die irdischen Strukturen nach geistigen Gesetzmäßigkeiten zu gestalten.
Wir wollen, um das Geistige kennenzulernen, vom Menschen ausgehen, der ein geistiges Wesen ist und ohne das Geistige nicht verstanden werden kann.
Wenn wir den Menschen betrachten, so sehen wir seine äußere Gestalt, die wir sehen, anfassen, hören, wiegen, messen können, der Teil des Menschen den wir mit physischen Sinnen wahrnehmen können. Das nennen wir den physischen Leib. Wohl niemand stellt dieses Glied der menschlichen Wesenheit in Frage, denn wenn wir nicht aufpassen, können wir dagegen laufen und so schmerzhafte sinnliche Erfahrungen machen. Diesen physischen Leib hat der Mensch gemeinsam mit den Mineralien, den Pflanzen und den Tieren, mit allen sichtbaren Wesen.
Aber damit ist der Mensch nicht abgeschlossen. Er besteht auch noch aus dem, was ich den Lebenskräfteorganismus nennen möchte. Die Anthroposophie nennt diesen Lebenskräfteorganismus den Ätherleib. Er ist der Träger des Lebens, er besteht aus den schöpferischen Gedanken, nicht den Gedanken die wir denken, die abstrakten Gedanken, die das Spiegelbild der schöpferischen Gedanken sind. Er ist auch der Träger der sieben Lebensprozesse: Der Ernährung, der Erhaltung, der Wärmung, der Atmung, der Fortpflanzung, der Ausscheidung, des Wachstums. Der Lebenskräfteorganismus ist der Architekt, der Erbauer und Erhalter des physischen Leibes. Er ist jedoch nicht sinnlich sichtbar, er ist übersinnlich, kann nur mit den oben erwähnten geistig-seelischen Wahrnehmungsorganen wahrgenommen werden. Wir nehmen nur die Wirkungen dieses Ätherleibes im physischen Leib wahr. Wir sehen ob ein Wesen lebt oder ob es tot ist, wir nehmen wahr ob ein Mensch gesund ist oder krank, frisch oder abgearbeitet und müde. Ihn haben wir gemeinsam mit den Pflanzen und den Tieren, mit allen lebenden Wesen.
Aber der Mensch besteht auch noch aus der Seele. Auch diese ist übersinnlicher Natur, sonst könnten wir sehen, wie die Seele beim Tode den Körper verläßt, die sehen wir nur in den Illustrationen von Wilhelm Busch, wo die Seele der frommen Helene durch den Schornstein entweicht, um vom Teufelchen abgefangen zu werden. Diese Seele ist der Träger der Triebe, Instinkte, Leidenschaften, der Emotionen, von Lust und Unlust, von Denken, Fühlen und Wollen, kurz von allen Empfindungen. Wir nennen sie deshalb auch den Empfindungsleib. Auch sie ist übersinnlicher Natur, wir nehmen nur ihre Wirkungen im physischen Leib wahr, denn wir können sehen, ob ein Mensch traurig, nachdenklich, wütend oder fröhlich ist, aber die Seele selbst nehmen wir nicht wahr. Die Seele haben wir gemeinsam mit den Tieren, mit allen empfindenden Wesen.
Aber damit ist die menschliche Wesenheit noch nicht abgeschlossen. Der Mensch besteht außerdem noch aus dem geistigen Wesenskern, aus dem wozu das Kind lernt mit dem dritten Lebensjahr Ich zu sagen. Daß das Kind heute vielfach schon früher Ich sagt, hängt mit der frühzeitigen Verhärtung des physischen Leibes zusammen. Auch das Ich ist geistiger Natur, wir nehmen nur seine Äußerungen im physischen Leben wahr. Die Selbsterkenntnis, die Verantwortung, die Selbstkontrolle, der Wille sind Ausdruck des Ichs. Dieses Ich teilt der Mensch nicht mit den anderen Naturreichen, durch das Ich ist der Mensch die Krönung der Schöpfung und wenn wir heute sehen, wie wenig der Mensch Verantwortung für seine Taten trägt, wie wenig er sich selbst kennt, wie schlecht er sich und seine Triebe kontrolliert, so sehen wir daran nur, wie wenig der Mensch für die Ausbildung seines Ich bisher getan hat, denn die Entwicklung des Ich ist mit der Hineinsenkung des Ich in die menschliche Wesenheit durch die Schöpfermächte noch nicht zu Ende. Durch dieses Ich ist der Mensch ein geistiges Wesen.
So haben wir nun eine einfache, vorläufige, eine grobe Gliederung der menschlichen Wesenheit kennengelernt.
Nun ist diese menschliche Wesenheit aber nicht fix und fertig vom Himmel gefallen oder durch die Schöpfermächte zusammengebastelt worden, sondern diese Wesenheit des Menschen wurde von den Schöpfermächten in langen Zeiträumen geschaffen. Von diesen Schöpfermächten, von denen wir in der Hierarchien-Lehre des Paulus erfahren, die sich mit dem deckt, was auch die Anthroposophie uns lehrt, hat der heutige Mensch nur noch eine äußerst verschwommene Ansicht. Vom Menschen ausgehend, finden wir über uns stehend und sich nicht in einem physischen Leib inkarnierend die Engel, darüber die Erzengel, wir hören in alten Weihnachtsliedern von den Cherubim und Seraphim. Diese geistigen Wesenheiten, die Götter haben an der Erschaffung des Menschen in Äonen gearbeitet. Wir wollen heute nicht über diese Hierarchien sprechen, das würde viel zu weit führen, ich wollte nur erwähnen, wohin wir zu blicken haben, wenn wir von den Göttern, den Hierarchien, den Schöpfermächten sprechen.
So wie der Mensch immer wieder auf der Erde sich inkarniert, um in wiederholenden Erdenleben an seiner Entwicklung hin zur Vervollkommnung seiner Wesenheit arbeitet, so gibt es verschiedene Verkörperungen des Planeten, der heute unsere Erde darstellt.
Mit dem alten Saturn beginnt die Entwicklung des Menschen. Auf dieser Planetenverkörperung gab es von dem was heute noch auf der Erde vorhanden ist nur die Wärme. In dieser Wärmesubstanz wurde die erste Anlage des physischen Leibes des Menschen geschaffen. Jede der Planetenverkörperungen, auf der die Entwicklung des Menschen stattfand, war mit einem Bewußtseinszustand des menschlichen Vorfahren verbunden. Auf dem Saturn hatte der Mensch einen Bewußtseinszustand der dumpfer war als der heutige traumlose Schlaf, ein Bewußtseinszustand, den wir heute gar nicht als einen solchen anerkennen würden. Das ist der Bewußtseinszustand den heute noch die Mineralien haben, der Mensch ging also damals durch seine Mineralienstufe durch. Die Entwicklung auf dem Saturn vollzog sich in langen Zeiträumen, da vieles veranlagt werden mußte, was erst heute voll zur Entfaltung kommt. Nachdem die Entwicklung auf dem Saturn vollendet war löste sich das Physische, in diesem Fall die Wärmesubstanz, auf und die Entwicklung ging durch einen rein geistigen Zustand hindurch. Das nennt man in der Geisteswissenschaft ein Pralaya. Dieser kann auch mit einem Schlafzustand verglichen werden. Die Bezeichnung Saturn hat, wie auch die folgenden Bezeichnungen der Planetenverkörperungen, nur entfernt etwas mit den heutigen Planeten zu tun die unser Sonnensystem ausmachen. Die Umlaufbahn des heutigen Saturn zeigt uns nur die Ausdehnung, die der damalige Planet, der alte Saturn hatte. Und was auch noch wichtig ist, es gab auf dem Saturn nur den Menschen bzw. das was damals davon veranlagt wurde.
Nach diesem rein geistigen Zustand, dem Pralaya entstand der alte Saturn auf einer neuen Stufe, die in der Geisteswissenschaft die alte Sonne genannt wird, nicht zu verwechseln mit der heutigen Sonne. Ein Teil der Wärme verdichtete sich bis zur Luft, die als ein neues Element dazu kam. Auf der Sonne gab es also Wärme und Luft. Die Schöpfermächte senkten nun in den physischen Leib der Menschen, die sich so weit entwickelt hatten, daß dies bei ihnen möglich war, den Lebenskräfteorganismus hinein. Dadurch kam der Menschen-Vorfahr auf eine neue Bewußtseinsstufe, er erhielt das Bewußtsein des traumlosen Schlafes. Das ist das Bewußtsein, welches heute noch die Pflanzen haben. Der Mensch machte also seine Pflanzenstufe durch. Nachdem der Entwicklungsprozeß der für die alte Sonne vorgesehen war sich vollzogen hatte, löste sich auch dieser Planetenzustand auf und ging in einen rein geistigen Zustand, ein Pralaya über.
Danach kam es zu einer dritten Planetenverkörperung, den alten Mond. Ein Teil der Elemente verdichtete sich zum Wässrigen, so daß es nun drei Element gab: Wärme, Luft und Wasser. In den bisherigen Wesensgliederzusammenhang von physischem Leib und Lebenskräfteorganismus gliederten die Schöpfermächte den Empfindungsleib, die Seele ein. Der physische Leib macht seine dritte Entwicklungsstufe durch, der Ätherleib oder Lebenskräfteorganismus seine zweite und der Empfindungsleib wurde geboren. Dadurch bekam der Mensch ein neues Bewußtsein, daß des Traumes. Das Traumbewußtsein haben heute noch die Tiere. Der Mensch absolvierte also seine Tierstufe auf dem alten Mond. Wiederum verwandelte sich der Mond in ein Pralaya.
Aus diesem entstand dann der Planetenzustand der Erde, den wir heute durchmachen. Ein Teil der Elemente verdichtete sich zum Festen, zur Erde, zum Mineralischen. Der Mensch bekam zum physischen Leib, dem Ätherleib, dem Empfindungsleib, den geistigen Wesenskern, das Ich hinzu. Damit war der Mensch im Irdischen zu einem geistigen Wesen geworden. Er erlangte dadurch die Möglichkeit des wachen Tagesbewußtseins, das Gegenstandsbewußtsein, das viele Menschen sich bis heute noch nicht vollständig errungen haben, da sie nicht aus ihrem Traumbewußtsein erwachen wollen, um zu sehen was sich in der Welt vollzieht. Damit haben sie aber auch noch nicht vollständig die Entwicklungsstufe des Ich erreicht, sie haben noch nicht das traumhafte Bewußtsein vollständig abgestreift. Unterbewußt wissen das die anderen Menschen auch, deshalb werden diese Menschen oft aufgefordert endlich aufzuwachen.
Nun müssen wir aber nochmals zurück zum Saturn. Auf diesem gab es nur den Menschen in der Form der Wärmeanlage des physischen Leibes. Nun erreichten jedoch nicht alle diese Wesenheiten das Entwicklungsziel des Saturn und als nun die Planetenverkörperung der alten Sonne kam, waren nicht alle diese Wesen so weit entwickelt, daß in sie ein Lebenskräfteorganismus eingegliedert werden konnte. So gab es auf der Sonne das Reich der Menschenvorfahren und ein Reich darunter. Auch auf der Sonne haben nicht alle Menschenvorfahren das Entwicklungsziel erreicht. So kam es, daß auf dem alten Mond unter dem Reich der Menschenvorfahren zwei andere Naturreich vorhanden waren. Und auch auf dem Monde fand ein solcher Vorgang statt; nicht alle erreichten das „Klassenziel“ und ein Teil mußten nun die Klasse wiederholen, das heißt versuchen die Entwicklung nachzuholen, welche sie zur richtigen Zeit nicht erreichten. Und so gibt es auf der Erde drei Naturreiche unter dem Reich der Menschen: Das Mineralreich, das Pflanzenreich und das Tierreich. Der Mensch schied also im Laufe seiner Entwicklung die gröberen Teile aus, damit die feineren sich weiter emtwickeln konnten. Ursprünglich ging das alles aus dem Menschen hervor. Ein Bild dazu zum besseren Verständnis. Wenn Sie aus einem Schlammloch Flüssigkeit entnehmen und diese in einem Glas stehenlassen, so sehen Sie nach einiger Zeit, wie sich die gröbere Substanz unten absetzt, während das Feinere nach oben steigt. Immer schied der Mensch das Gröbere, Festere aus, damit dem Reineren, Feineren eine weitere Entwicklung möglich wurde.
Und dieser Vorgang findet nun auch auf der Erde statt und er hat schon begonnen. Die menschliche Rasse spaltet sich nun in zwei Rassen, in zwei Strömungen, in die Rasse der guten Menschen, die den eigentlichen Gang der menschlichen Entwicklung verkörpern und in die böse Rasse, die in der Zukunft eine Rasse unter der eigentlichen Menschenrasse bilden wird. Nun wäre es jedoch zu einfach zu sagen, das sind die Bösen, die die heute unmenschliche Mittel einsetzen, um die absolute Macht über die andern zu bekommen und dabei auch nicht vor Massen- und Völkermord mit Milliarden von Toten zurückschrecken, denn ihre Werte sind nicht mehr die menschlichen Prinzipien, die menschliche Moralität, ihre Werte sind die des Bösen. Wir erleben an diesen Menschen das Böse und indem wir es mit der Erkenntnis immer mehr durchdringen, erkennen wir auch das Böse in uns und indem wir es erkennen, können wir es überwinden und verwandeln, aus uns heraussetzen. Während wir den christlichen Werten der menschlichen Moralität huldigen, huldigen sie dem eigenen Egoismus, den sie als Goldenes Kalb, als Götzen anbeten und damit werden sie die Beute der satanischen Mächte. Ihr Leitstern ist der Egoismus, die Bequemlichkeit, die seelisch-geistige Passivität. Die innere Passivität konnte dem Menschen jedoch nur in der ersten Hälfte der Erdenentwickelung zugestanden werden, da galt der Spruch: der Herr gibt’s den Seinen im Schlaf, die Gottheit wirkte im Schlaf auf den Menschen und lenkte und leitete ihn.
Damit war der Mensch ein Geschöpf der Götter, der Schaffensmächte. Und diese Schaffensmächte leiteten ihn in die Materie hinein, er inkarnierte sich immer mehr in einen physischen Leib und indem er sich mit der physischen Materie verband, verlor er den Zusammenhang mit den geistigen Wesenheiten. Er mußte diesen Weg in die Materie, in den Materialismus gehen, um sich die Freiheit und das selbständige Denken zu erringen. Damit aber auch den Weg in den Irrtum, in die Sünde, das Verbrechen, die Unmoralität. Nun muß der Mensch mit der errungenen Freiheit und der Selbständigkeit den Weg zum Geiste zurückfinden oder den Weg in den Niedergang gehen und der Dekadenz verfallen. Diese kulturellen, diese menschlichen Auflösungserscheinungen sehen Sie inzwischen überall, der Geruch der Verwesung durchzieht unsere Gesellschaftsstrukturen. Der Weg heraus aus der Materie, zurück zum Geiste ist der Weg vom Geschöpf zum Schöpfer. Die Vollendung der menschlichen Wesenheit ist dem Menschen selbst überlassen. Durch diese Vollendung seines Menschenseins wird der Mensch nun zum Schöpfer, zuerst einmal seiner Wesenheit und indem er sich selbst verändert kann er auch die Welt verändern und andere Menschen auf diesem Weg mitnehmen.
Um sich in diesem Sinne zu verändern, muß er es lernen die Gedanken der Götter zu denken, um sich mit diesen Gedanken selbst zu gestalten. Auf welche Art wurde der Mensch geschaffen und wie kann dieser seiner Vollendung entgegengeführt werden. Er muß sich entscheiden, ob er ein geistiges Wesen werden will und sich dadurch wieder aus der Verkettung in die Materie lösen oder mit dieser verbunden ihren Untergang teilen wird, denn der Höhepunkt der Erdenentwicklung ist bereits überschritten, die physische Materie befindet sich in Auflösung. Will der Mensch diesen Weg mitgehen oder sich wieder dem Geiste zuwenden. Erobert er sich nicht die neue Geistigkeit, so fällt er in die Tierheit zurück, auch das können wir in der Gegenwart zur Genüge studieren, wir sehen es vielfach schon in den Physiognomien der Menschen. Aus dem Geiste empfängt der Mensch auch die Kraft, die Lebenssicherheit und die Gesundheit. Die Kraft die er braucht, um diese Zeit der schweren Prüfung durchstehen zu können.
So bringen uns diese schweren Zeiten viel Licht, das Licht welches wir brauchen, um das Böse zu überwinden, zu verwandeln und auszuscheiden, die Möglichkeit uns auf eine höhere Stufe unserer Entwicklung zu erheben.
Der Schatten entsteht durch das Licht! Wir leben in einer lichtvollen Zeit.
Rüdiger Keuler, Dezember 2022